Niedersachsen hat viele neue Landesmeister/-innen!

Rotenburg. Die Landes Jugendeinzelmeisterschaften in den Räumlichkeiten der Jugendherberge in Rotenburg sind Geschichte. Sieben Tage voller rauchender Köpfe, Freude, Trauer, Spiel und Spaß liegen hinter uns. Nachdem auch der letzte Koffer gepackt, die letzten Figuren eingeräumt und die letzten Räume wieder hergestellt wurden, möchten wir noch einmal einen Blick auf den Turniertag am Freitag werfen.  

U10: Edward Bundan machte bereits vor der letzten Runde alles klar und gewann das Turnier mit ordentlichen 10/11 Punkten. Spannung war in dem Turnier insofern geboten, als dass sich nach der 10. Runde auf einmal drei Spieler, namentlich Mattis Fels, Alexander Rinke und Alexander Vatis, die Plätze 2-4 geteilt haben, und zwar sowohl nach der Punkt- als auch der Zweitwertung. Nachdem sie auch die letzte Runde allesamt gewonnen haben, glaubten viele an einen Stichkampf, doch die Feinwertung brachte den Unterschied: Zweitplatzierter wurde Rinke, vor Fels und Vatis. Bestes Mädchen und somit Landesmeisterin der U10w wurde Mari Margaryan mit 5.5 Punkten im Turnier!

V.l.n.r.: Edward Bundan, Alexander Rinke, Mattis Fels, Mari Margaryan 

U12: Jonas Bangert und Sebastian Mündörfer haben sich bis zum Schluss ein Kopf an Kopf Duell um Platz 1 geliefert. Zwar gewann Jonas im direkten Duell, doch gab Bangert kurz darauf einen halben Punkt ab, während Sebastian bis zum Schluss die weiße Weste behielt. Somit hinkte Mündörfer immer nur einen halben Punkt hinter Jonas hinterher, doch den Vorsprung ließ sich Jonas Bangert nicht mehr nehmen. Somit gewinnt Jonas Bangert das Turnier mit 10.5 Punkten, Zweitplatzierter wird Mündörfer mit 10 Punkten. 

Auch das Rennen um Bronze blieb bis zuletzt spannend. Seit Runde 7 machte es sich Moritz Krüger auf dem dritten Platz der Tabelle bequem und gewann eine Partie nach der anderen. Es nützte nichts, denn die Konkurrenz ließ nicht von ihm ab und nutzte seinen ersten Fehler in der letzten Runde, als Moritz gegen Jonas Klages verlor. Nutznießer dessen wurde Matthias Steven, der sich mit der letzten Runde und 8 Zählern auf dem Konto auf den dritten Platz schlich und seine Vitrine nun mit dem LJEM 2022 Pokal schmücken darf!

Jonas Bangert, Sebastian Mündörfer, Matthias Steven

U14: Von Tabellenplatz 2 gestartet, spielte Jannik Kieselbach einen Gegner nach dem anderen schwindelig und schlug dabei auch seinen stärksten Konkurrenten Tim Sauer vom Schachzentrum Bemerode. Jannik remisierte lediglich gegen Johannes Rennkamp in Runde 7 und kam somit auf insgesamt 8.5 Zähler. Turniersieg! 

Einen wahrlichen Kampf um Platz 2 gab es in der U14 hingegen nicht, denn: Nach einem schwächeren Turnierstart konnte sich Tim Sauer konsolidieren und stieg seit Runde 5 auf den zweiten Platz auf, den er sich bei 5 Punkten aus den letzten 5 Spielen auch nicht mehr nehmen ließ. Deutlich mehr Spannung kam hingegen beim Spiel um die Bronzemedaille auf. Hier gab es in der letzten Runde noch ein Kracherduell, da sowohl Tom Möller als auch Johannes Rennkamp beide gleichauf waren, jedoch noch nicht gegeneinander spielten. Johannes konnte die Partie mit weiß gewinnen und sicherte sich damit kurz vor Schluss noch Rang 3!

Jannik Kieselbach, Tim Sauer, Johannes Rennkamp

Bleiben wir in der zeitlichen Reihenfolge der Siegerehrung, dann geht es nun um das U12w-U16w Mädchenturnier. Für die Altersklassen U12w und U14w wurde hier der Titel der Landesmeisterin ausgespielt, was vor allem für die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft in Willingen von Bedeutung ist. Da das Teilnehmerinnenfeld bedauerlicherweise ziemlich klein ist, wurde wieder einmal ein Rundenturnier ausgespielt.

Sensationelle 9/9 Punkte holte Venera Margaryan vom SK Lehrte und sicherte sich damit den Landesmeisterinnentitel in der Altersklasse U14w. Damit holte Venera einen Punkt mehr als Emma Oellrich, die das direkte Duell zwar verlor, jedoch alle weiteren Partien für sich entschied. Als dritte Spielerin für die U14w ging Lea Sophie Anlauf ins Rennen und erspielte sich 4 Punkte im Turnier (6. Gesamtplatz).

Bestes Mädchen der U16w und Drittplatzierte im Mädchenturnier wurde zudem Alina Kumas, die bei 7/9 Punkten lediglich gegen Venera und Emma verlor. Ihre Konkurrentinnen in selbiger Altersklasse hießen Liv Brinker und Elisa Haunhorst. Liv und Elisa hatten durchgehend ein Fernduell in der Tabelle, in dem in einer Runde Liv, und in der anderen Runde Elisa vor der jeweils anderen Spielerin stand. Auch nach der letzten Runde gab es einen Switch, denn trotz gleicher Punktzahl hatte Liv (U16w: Platz 2, Gesamt: Platz 4) einen Punkt in der Zweitwertung mehr und stand somit vor Elisa (U16w: Platz 3, Gesamt: Platz 5) auf dem Podest.

Letztlich gab es noch den Kampf um den Titel der Landesmeisterin U12w. Dieser wurde vor allem zwischen Isabel Sibbertsen und Mathilda Schröpfer geführt, die auch am Ende des Turnieres auf jeweils 3.5 Zähler kommen, wobei Isabel die bessere Zweitwertung hat und somit Erstplatzierte in ihrer Altersklasse wird! Zweitplatzierte ist Mathilda, vor Anna Müller und Josephine Winter-Caisan. Die Schlusstabelle für das Mädchenturnier, wie auch für die anderen Altersklassen könnt ihr übrigens hier einsehen. 

U12w: Josephine Winter-Caisan, Anna Müller, Mathilda Schröpfer, Isabel Sibbertsen
U14w: Lea Sophie Anlauf, Emma Oellrich, Venera Margaryan
U16w: Alina Kumas, Liv Brinker, Elisa Haunhorst

U16: Das Foto der Sieger/-innen dieser Altersklasse beschreibt die Schlusskonstellation schon ziemlich gut:

U16: Leon Niemann, Bert Sieber, Marvin Kieselbach, Bente Zöllner, Antal Mimkes

„Weit weg“ von ihrer Konkurrenz stehen nämlich Antal Mimkes und Bente Zöllner: Für Antal ging es bereits nach vier Runden darum, seinen ersten Platz zu verteidigen, was ihm auch gelang. Als Landesmeister der U16 siegte er unter anderem gegen Leon Niemann, Marvin Kieselbach und Bente Zöllner und hatte seinen Titel bereits vor der letzten Runde sicher. Auch Bente wurden im Kampf um den Titel der Landesmeisterin keine großen Steine in den Weg gelegt: Sie wusste schon frühzeitig von ihrem Titel und konnte sich daher auf das gemischt-geschlechtliche Turnier konzentrieren, indem sie als Fünftplatzierte ein starkes Turnier spielte.

Nachdem Antal in Runde 4 gegen Leon gewann, wurde letztgenannter Spieler zum Verfolger um Platz 1 und hatte zwischenzeitlich selbst ein solides Polster von einem Punkt auf Platz 3. Leon verlor jedoch die letzte Runde gegen Marvin Kieselbach, der damit punktemäßig gleichzog. Doch nicht nur die beiden kamen nun auf 6 Punkte, sondern auch Bert Sieber nach seinem Remis gegen Luis Stein. Die Abschlusstabelle ergab somit folgende Konstellation:     1. Antal (7/9), 2. Leon (6, mBhz von 37.5), 3. Marvin/Bert (je 6, 35.5), 5. Bente (5.5). 

U18: Last but not least unsere Königsklasse, die U18. Auch hier wollen wir mit dem Bild der Siegerehrung starten, denn manch ein Außenstehender mag sich verwundert die Augen gerieben haben, stehen dort doch zwei Spieler/-innen, die noch zwei Altersklassen weiter unten spielen könnten: 

U18: Anna Wilmink, Philip Reimer, Sören Evering, Johannes von Mettenheim

Tatsächlich dürften Anna Wilmink und Johannes von Mettenheim noch in der U14 antreten, doch ihr Erfolg gibt ihnen Recht. Zunächst zu Johannes: Er schafft einen Start-Ziel Sieg, bei dem er gegen sämtliche Spieler/-innen, die ihm von der DWZ-Wertung nahe waren, gewann. Einzig gegen Matthias Stelzle setzte es ein schmeichelhaftes Remis, sodass am Ende 8.5 / 9 Punkte stehen. Im Spiel um die weiteren Pokalplätze ergaben sich innerhalb der letzten Runden kaum noch Auffälligkeiten auf den Spitzenpositionen. So konnte Sören Evering den zweiten Platz verteidigen, den er auch fast durchgehend im Verlaufe des gesamten Turniers einnahm (7/9). Dritter wurde Philip Reimer mit 6.5 Punkten.  

Anna ist deutschlandweit eine der besten Spielerinnen ihrer U14-Altersklasse und hat daher beste Chancen auf einen Freiplatz für die Meisterschaft in Willingen. Nichtsdestotrotz spielte sie die U18 mit, um sich mit den Besseren, aber auch Älteren Spieler/-innen Niedersachsens zu messen. Gegen ihre einzige Konkurrentin, Enna Evering, konnte Anna in Runde 7 gewinnen und durfte damit im Prinzip auch ihren Landesmeisterinnentitel zelebrieren. Mit 4.5/9 Punkten landete sie im gemischt-geschlechtlichen Turnier zudem im oberen Mittelfeld. 

Open: Das Open konnte in diesem Jahr wieder angeboten werden, jedoch spielten Einschränkungen durch Coronamaßnahmen mit rein, sodass lediglich Spieler/-innen der U20 teilnahmeberichtigt waren. Vor der letzten Runde war Luca Uhlendorff alleiniger Erster (7/9), gefolgt von Jan Helmer und Theodor Lau mit jeweils 6.5 Punkten sowie Mattis Kittelberger und Nita Rizamova mit je 5.5 Punkten. Wenngleich sie nicht alle auch ihre letzte Runde gewannen, änderte sich die Konstellation nach der letzten Runde nicht. Für die jeweils ersten drei Plätze, für den besten Spieler der U16 sowie die Sieger/-innen weiterer Ratingklassen wurden Geldpreise zwischen 35 und 90 Euro ausgelobt. Am Ende freuten sich folgende Spieler über ihre Preise: 

Open: Luca Uhlendorff, Jan Helmer, Theodor Lau, Constantin von Mettenheim, Furkan Ay, Om Jagtap, Max Storm

Zum Schluss möchten, ja müssen wir auch nochmal auf den NSJ-Online Pokal (NSJOP) eingehen. Wir haben am Ende diesen Artikels bereits ausführlicher darüber gesprochen. Der NSJOP ist ein Projekt, das erst im letzten Jahr ins Leben gerufen wurde und gewissermaßen auf die Landesmeisterschaft einstimmen soll. Auch in diesem Jahr nahmen wieder viele Kinder aus Niedersachsen teil, und erfreulicherweise konnten wir das Finale in diesem Jahr sogar vor Ort in Rotenburg ausspielen. Was das für uns bedeutet: Ein wahnsinniges Gefühl, weil etwas Neues so gut angenommen wird. Was das für euch bedeutet: Im nächsten Jahr gerne die Werbetrommel anrühren (wird rechtzeitig beworben), sodass wir noch viel mehr Jugendliche erreichen. Kritik und Wünsche sind ebenso willkommen :).

Wie auch immer: Im NSJOP Gruppe A gewann Alexander Kanzow, der leider nicht nach Rotenburg kommen konnte, sich jedoch nun Zuhause den (alkoholfreien-) Sekt aufmachen und darauf anstoßen darf. Die B-Gruppe gewann Max Storm. Herzlichen Glückwunsch!

NSJOP: Max Storm, (Turnierleiter) Hannes Ewert 

Schlussendlich gilt der Dank allen, die zu einem reibungslosen Ablauf des Turnieres beigetragen haben, darunter den Spielerinnen und Spielern, Betreuerinnen und Betreuern, Trainerinnen und Trainern, der Jugendherberge in Rotenburg sowie dem Orga-Team der NSJ, stellvertretend sei hier die Gesamtleitung um Torsten Bührmann und Yannick Koch genannt. Allen aus Niedersachsen, die sich im Juni auf den Weg nach Willingen machen wünschen wir viel Erfolg.

Wir sehen uns nächstes Jahr!

 

Überblick über alle anderen Tagesberichte:

Tag 1 (Samstag) – Erste Runde in Rotenburg: „Schwarzer Tag“ in der U18

Tag 2 (Sonntag) – Tag 2 in Rotenburg: Doppelrunde und erste Tendenzen

Tag 3 (Montag) – Zum Wochenstart in Rotenburg: Noch 7 Spieler/-innen mit voller Punktzahl!

Tag 4 (Dienstag) – Halbzeit! Der LJEM-Dienstag im Überblick

Tag 5 (Mittwoch) – Der Mega-Mittwoch: 11 Stunden Schach und fliegende Türme

Tag 6 (Donnerstag) – Ein richtungsweisender LJEM-Donnerstag

Zudem gibt es hier die Website mit allen Paarungen, Ergebnissen und Tabellen: d4-d5.net

 

 

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