Kurswechsel bei der DSJ: Ein Bericht zur DSJ-Jugendversammlung 2021

Glücklicherweise erklärte der restliche DSJ-Vorstand geschlossen, dass sie auch ohne ihren Kapitän Malte die Arbeit fortführen wollen. Das war sicherlich keine einfache Entscheidung und wird auch dafür gesorgt haben, dass der ein oder andere am Abend noch lange wach lag. Lediglich der Referent für Finanzen, Rafael Müdder, hatte schon vorab angekündigt, dass er sich nicht wieder zur Wahl stellen wird. Rafael ist vielen als Gesicht der DJEM bekannt, wo er Jahr für Jahr die Moderation übernommen hat. Er ist ein lustiger und engagierter Schachfreund, dem die Deutsche Schachjugend sichtlich am Herzen liegt. Die Niedersächsische Schachjugend dankt Malte und Rafael stellvertretend für den gesamten Vorstand ganz besonders für die Zeit, Energie, Herz und manchmal auch Nerven, welche die beiden über viele Jahre hinweg für das Deutsche Jugendschach investiert haben.

Es folgten am Sonntag die Wahlen, die nun relativ schnell abgewickelt werden konnten. Mit Markus Semmel-Michl hat sich ein neuer Referent für Finanzen zur Wahl gestellt und Jannik Kiesel wurde als neuer Referent für Allgemeine Jugendarbeit gewählt. Bei den anderen zu wählenden Positionen wurde der bisherige Amtsinhaber wiedergewählt. Eine Besonderheit stellt noch die Wahl der ehemaligen (bis 30.04.2021) hauptamtlichen Mitarbeiterin Astrid Hohl als Kassenprüferin dar. Nach Ansicht der knappen Mehrheit der Delegierten passt dies zum ebenfalls beschlossenen Compliance-Konzept – darüber kann man durchaus unterschiedliche Auffassungen haben. Der NSJ-Vorsitzende, Torsten Bührmann, wurde zudem als Ländervertreter in die gemeinsame Kommission DSJ/DSB gewählt.

Deutlich emotionaler wurde die Diskussion wieder bei der Vergabe der DJEM für 2022 – 2025. Zunächst wurde beschlossen, dass an dem Tag die DJEM nur für 2022 vergeben werden sollte, damit für den geplanten Vierjahresvertrag für 2023-2026 nochmal Angebote von verschiedenen Hotels eingeholt werden können. Die Auswahl für 2022 beschränkte sich dann auf Willingen oder Magdeburg. Die Diskussion hierzu zog sich über eine Stunde hin und war leider ein weiterer Tiefpunkt der Versammlung: Viele U23-Vertreter:innen äußerten ihre Zustimmung für Willingen, doch ihre Meinung wurde leider von einzelnen Personen weggewischt oder sogar diskreditiert. Ein wirklich schlimmes Signal an die jungen Engagierten, für die sich die Jugendversammlung eigentlich einsetzen müsste, gerade nachdem sie zuvor etwa 14 Stunden die Abgründe des Formalismus ertragen haben. Letztlich wurde beschlossen, dass die DJEM 2022 in Willingen stattfinden wird.

Ein emotionales Schlusswort hielt der badische U23-Vertreter Leon Wegmer, der stellvertretend für viele andere Jugendsprecher:innen seine Fassungslosigkeit über die Schwerpunkte der Jugendversammlung zum Ausdruck brachte und dass die Interessen der Jugendlichen in diesen 16 Stunden oftmals außen vorgelassen wurden. Es bleibt nur zu hoffen, dass die DSJ e.V. nun endlich in ein ruhigeres Fahrwasser kommen und sich wieder auf ihre inhaltliche Arbeit konzentrieren kann. Wir drücken dafür die Daumen und unterstützen gerne alle Beteiligten dabei!

Zusammenfassung der Ergebnisse von der Deutschen Schachjugend

Sven Hagemann

Ich kann mich (leider) nur voll und ganz Torstens Bericht anschließen.
Ich habe mich bis zu meinem Rücktritt letztes Jahr als DSJ-Vorstandsmitglied immer super aufgehoben gefühlt, was sicherlich auch mit Malte und seiner immer offenen Art und der immer super positiven Stimmung innerhalb des Teams zu tun hat.
Nicht auszudenken wäre gewesen wenn große Teile des Teams nach Maltes Abwahl nicht mehr zur Verfügung gestanden hätten ..
Insgesamt gab diese Versammlung ein wirklich trauriges Bild ab und es bleibt in jeglicher Hinsicht nur die Hoffnung auf Besserung.
Und ich wiederhole mich normalerweise nicht gerne, hier tue ich es dennoch :
Ein fairer Wahlkampf sieht für mich anders aus !

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