Es sollte nicht ganz gegen den Setzlistenersten und Titelverteidiger aus NRW reichen. Dennoch holten wir tolle Einzelergebnisse und trauern ein wenig einigen vergebenen Chancen hinterher. Am Ende stand eine viel zu hohe 2,5-5,5 Niederlage fest.
Da Sachsen gegen den Tabellenführer aus Hessen gewann führen nach 5 Runden die Schachjugenden aus NRW und Sachsen die Meisterschaft an. Wir liegen als 5. noch in Lauerstellung zumindest aufs Podium.
In der nächsten Runde erwartet uns dann der Setzlistenzweite aus Hessen.
Hier geht es zu den Zusammenfassungen von unseren Partien:
Brett 2:
Als erstes beendete Torben seine recht unspektakuläre Partie. Dabei stellte er schnell eine sehr ausgeglichene Stellung aufs Brett und aufgrund der anderen größtenteils (sehr) guten Stellungen bot er Remis an, welches selbstredend angenommen wurde. 0,5-0,5
Brett 6:
Nazar kannte die entstandene Najdorf-Variante leider einen Zug zu wenig und stand nach 2 ungenauen Zügen eigentlich schon auf Verlust. Aber Nazar kämpfte! Er probierte mit einem interessanten Bauernopfer Gegenspiel zu erreichen. Selbst die Blechtrommel war schon wieder nah dran am Ausgleich. Doch als seine Gegnerin kurz darauf den Damentausch forcieren konnte verlor unser jüngster eine Figur und damit auch die Partie zum 0,5-1,5.
Brett 8:
Was ist eigentlich plötzlich mit Kira los. Nach ihrem Vormittagserfolg musste sie gegen das nominell stärkste Brett 8 antreten. In der französischen Abtauschvariante war es Kira die mit schwarz schnell besser stand, die gegnerische Bauernstruktur am Damenflügel zerstörte und sogar stark einen Bauern opferte. Nach Damentausch hatte Kira die einzig offene Linie unter Kontrolle und hatte einen bärenstarken Springer gegen einen traurigen Läufer. Gewann den Bauern kurz darauf zurück und stand großartig. Ein falscher Bauernzug reichte um die Stellung wieder in den Ausgleich zu bringen, schade. Obwohl sie zwischenzeitlich noch remis ablehnte musste sie sich am Ende bei TB vs TB doch mit einem halben Zählen zufrieden geben. Insgesamt großes Kino von Kira! Dennoch 1-2.
Brett 7:
Apropro großes Kino. Das gab es auch am Nebenbrett bei Anna zu sehen. Denn auch sie spielte gegen das nominell beste siebte Brett des Turnier toll auf. Kam mit Läuferpaarvorteil ins Mittelspiel und brachte alle Püppchen in eine gute Position. Sie lavierte ihre Figuren hin und her und ihre Gegnerin hatte Null Gegenspiel. Irgendwann kam dann was kommen „musste“. Ihre Gegnerin beging einen Fehler und Anna holte sich den Lohn ihrer starken Partie in Form von einer Qualle und einem Bauern ab. Die Verwertung gelang ebenso sehenswert und wir glichen aus. 2-2
Brett 4:
Sehr früh sah Nikita wie der sichere Sieger aus. Direkt in der Eröffnung holte er sich mit einem kleinen Trick einen Mehrbauern ab und Probleme waren zunächst auch nicht in Sicht. Doch die Stellung verkomplizierte sich etwas und plötzlich musste Nikita gehörig aufpassen um seinen Gegner nicht endgültig wachzurütteln. Zunächst wickelte er noch stark ab, hielt den Mehrbauern und fand sich im Doppelturmendspiel wieder. Doch irgendwann wurde der gegnerische König sehr aktiv. Der Mehrbauer war weg und Nikita kämpfte plötzlich um den „halben“. Doch sein Gegner machte es stark und ließ sich den Vorteil nicht mehr nehmen. 2-3
Brett 1:
Der Katalane von Jan war sehr sicher angelegt und keiner der beiden Spieler konnte Vorteil erzielen. Das änderte sich schlagartig als sein Gegner seinen König schwächte, was Jan hart hätte bestrafen können. Doch Jan spielte das Figurenopfer ein Zug zu früh, wodurch es Gegenchancen gab. Dabei übersahen beide Kontrahenten auch noch einen hängenden Bauern auf Jans Seite und nach dem Abtausch fast aller Figuren einigte man sich auf Remis. 2,5-3,5
Brett 3:
Johannes griff von Beginn forsch am Königsflügel an und platzierte seinen König spannend auf g3. Die Figuren lavierten sich auf beiden Seiten um und es war außer dem Raumvorteil, der weiterhin bei Johannes zu finden war, wenig los. Doch sein Gegner packte ein starkes Qualleopfer aus und hatte nun seinerseits kleine Vorteile. So musste auch Johannes zwischendurch in schon leicht schlechterer Stellung Remis ablehnen um zu schauen ob nicht doch noch was geht und der Turm irgendwann stärker wird als der Läufer. Doch Johannes zog irgendwann die Notbremse und gab die Qualle zurück. Stand schwierig und musste eigentlich aus Teamsicht was probieren. Dabei ging ihm eine Fesselung durch, wodurch der klar auf die Verliererstraße kam. Schade. 2,5-4,5
Brett 5:
Rita überstand problemlos die erste Phase. Fasste dann aber einen falschen Entschluss und hatte plötzlich viele Schwächen zu verteidigen. So verlor sie quasi zeitgleich 3 Bauern und musste alles außer TS tauschen. Im Eigentlich hoffnungslosen Endspiel verzettelte sich ihr Gegner irgendwo und Rita bekam unverhofft wieder Spiel und wir konnten zumindest noch von einem Remis träumen. Aber letztlich war der Ballast doch zu groß und wir verloren zum 2,5-5,5 Endstand.
ZIEHT DEN BAYERN DIE LEDERHOSEN AUS